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Hat Ihnen eine Pilotin schon mal Tomatensaft serviert?

Was sind Ihre drei wichtigsten Aufgaben in Ihrem Job? Wenn Sie jetzt aus dem Effeff die zentralen Aufgaben nennen können, gehören Sie zu den wenigen, die gut strukturiert sind, und über Klarheit ihrer Rolle verfügen. Aber eine Mehrzahl Ihrer Führungskollegen* Innen würde bei der Antwort ins Schwimmen geraten. Warum ist das so?

Problem Nr. 1: Wir können nicht loslassen.

Gerade auf der mittleren Managementebene gibt es die Führungsrolle oft on top zum alten Job. Um nicht in Aufgaben zu ertrinken, ist Nein-Sagen eine der ersten Kompetenzen, die man in dieser Position lernen sollte. Es geht nicht auf, einen neue Rolle anzunehmen und die vorhergehende mit dazugehörenden Aufgaben einfach zu behalten. Das ist die eine Seite.

Andererseits fällt es vielen Führungskräften schwer, loszulassen. Sie halten an alten Aufgaben und Leidenschaften fest, stecken knietief in operativen Aufgaben: arbeiten im Labor, warten Maschinen oder gestalten selbst die Weihnachtskarte, weil sie es ihren Mitarbeitenden nicht zutrauen. Zwei Rollen gleichzeitig auszufüllen, ist noch nie wirklich aufgegangen. Manager können nicht alles machen.

Problem Nr. 2: Die Führungsrolle hat sich verändert – coachen statt kontrollieren.

Nicht erst seit Corona hat sich die Führungsrolle geändert, der Fokus hat sich immer mehr verschoben von Prozessen auf die Menschen. Oft können Führungskräfte gar nicht alle Aufgaben bewältigen, die bei ihnen abgeladen werden: sie sollen dienen statt anleiten, coachen statt kontrollieren. Das kostet Zeit. Wenn ich einen Mitarbeiter anweise, eine bestimmte Lösung einzusetzen, dauert das eine Minute. Wenn ich mit ihm gemeinsam eine Lösung erarbeite, kostet mich das zunächst wahrscheinlich eher 60 Minuten, aber spart auf lange Sicht Zeit. Hinter dem Anspruch Coach/Sparringspartner zu sein, verstecken sich eine Vielzahl weiterer Aufgaben, die heute zu leisten sind: Feedback geben, Konflikte moderieren, zuhören, nachfragen, mit Teammitgliedern ihre Karriere entwickeln, etc.

Hier drei schnelle Tipps, um Aufgaben loszulassen:

Wenn Sie sich dabei ertappen, an Aufgaben festzuhalten, stellen Sie sich vor, wie eine Pilotin Tomatensaft verteilt. Das mag freundlich sei, könnte aber die Maschine zum Absturz bringen, oder? Zudem versuchen Sie, folgende Regeln zu befolgen:

  1. Wenn jemand aus dem Team einen Job übernehmen kann, delegieren Sie diesen.
  2. Verschaffen Sie sich bei einer Anfrage mindestens 24 Stunden Bedenkzeit, statt impulsiv zuzusagen.
  3. Erlauben Sie sich einige wenige kreative Projekte, die sie motivieren und damit insgesamt besser machen. Setzen Sie sich dafür aber ein Zeitlimit – und halten dies auch ein.

Was sind Ihre drei wichtigsten Aufgaben? Wo wollen Sie (noch) mehr loslassen?

Unterstützung beim Loslassen-Lernen erhalten Sie hier.

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